Projektdokumentation

 

Ausstellungsüberblick 1

 

fest. flüssig. flüchtig. – Ein Ort im Prozess

Köln, Waidmarkt 3 mit Baustellenblick –

Eine Kunstausstellung, Gespräche und Führungen
rund um das Historische Archiv der Stadt Köln

15. – 20. Juli 2014

 

Ausstellungsüberblick 2

 

Rozbeh Asmani — Sara Hoffmann — Reinhard Matz — Eva Olthof — Stefanie Pluta — SchülerInnen des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und der Kaiserin-Augusta-Schule 

 

Ausstellungsansicht außen

 

Die Ausstellung umkreist die Einsturzstelle räumlich, zeitlich, thematisch und öffnet damit die Perspektive auf eine Zukunft, die im Verlust auch eine Chance für die Stadt sehen kann.
Als Weiterführung von einem „Denkmal im Prozess“ spinnt sie Fäden von Geschichte(n), Sammlungen, Aktionen und Editionen, vernetzt BürgerInnen der Stadt, Vergangenheit und Zukunft.

Eröffnung: Prof. Mischa Kuball, Leiter -1/MinusEins Experimentallabor der Kunsthochschule für Medien Köln
Aktion: Eva Olthof
Führungen: Dorothee Joachim, Günter Otten, Reinhard Thon
Gespräch: Mischa Kuball, Thomas Luczak, bea brunner

Stadtspaziergang Gespräch


Vom 15. bis 20. Juli 2014 wurde das Geschäftslokal Waidmarkt 3 direkt an der Einsturzstelle als Ausstellungszentrum genutzt. In der Umgebung waren Installationen im öffentlichen Raum zu sehen. Außerdem wurde zu Aktionen, Führungen und Diskussionsveranstaltungen eingeladen.

Das Projekt fest. flüssig. flüchtig. — Ein Ort im Prozess entstand fünfeinhalb Jahre nach dem Einsturz als nachbarschaftliche Kooperation der Kunsthochschule für Medien Köln, des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums, der Kaiserin-Augusta-Schule und der Initiative ArchivKomplex. Es öffnete Räume für künstlerische Interventionen, Experimente, Diskussionen und kreative Prozesse rund um den Einsturzkrater und die offene U-Bahn-Baustelle.


Für Informationen über die ausgestellten Arbeiten und beteiligten Künstler_Innen nach unten blättern!

 

Pressetext von ArchivKomplex

In Kooperation mit
-1/MinusEins Experimentallabor / Kunsthochschule für Medien Köln
Friedrich-Wilhelm-Gymnasium Köln     

Mit freundlicher Unterstützung von
Fay Projects GmbH, Radtke-Sicherheit, opekta-ateliers Köln, Historisches Archiv der Stadt Köln

 

soweit nicht anders angegeben:
alle Fotos (c) ArchivKomplex

 

 

Künstler_Innen:

 

Rozbeh Asmani: Thermochrom, 2014
Siebdruck in neongelb, schwarz und Thermofarbe auf weißem Karton, 62 x 87 cm

 

thermochrom 1 thermochrom 2

(c) Rozbeh Asmani, Fotos: ArchivKomplex

Mittels thermosensitiver Farbe macht Rozbeh Asmani Erinnerung und Vergessen sinnlich erfahrbar.
Blätter und Postkarten werden mit spezieller thermosensitiver Farbe veredelt. Die Annäherung durch das Berühren und die damit verbundene körperliche Erfahrung machen den sozio-politischen Konflikt der Katastrophe des Einsturzes des Historischen Archivs der Stadt Köln erfahrbar. Anlässlich der Ausstellung erscheint eine Sonderedition von Rozbeh Asmani. 

www.rozbehasmani.de

Sara Hoffmann: Marmorfußboden in Einzelteilen, 2014
Installation, Bergungsobjekte vom Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln, Findbuch Best. 620 Historisches Archiv der Stadt Köln & Leihvertrag im Ordner, Wachmann

 

Marmorfußboden 1 Marmorfußboden 2

(c) Sara Hoffmann

Der Einsturz des Historischen Archivs ist inzwischen Teil der Stadtgeschichte und damit auch wieder ein Teil des Archivs selbst geworden. Die Installation von Sara Hoffmann legt diesen rekursiven institutionellen Prozess offen: Kaputte Locher, zerknickte Regalböden samt einer Prise Trümmerstaub, sorgfältig archivarisch erfasst, dürfen heute nur unter strengen konservatorischen Auflagen ausgestellt werden.

www.sara-hoffmann.de

Stefanie Pluta: Appeal/Momentum, 2014
Sperrholzkästen, verschiedene Größen, an mehreren Stellen in der Nähe des Einsturzareals

 

Appeal 1 Appeal 2

(c) Stefanie Pluta, Fotos: ArchivKomplex

Die Installation von Stefanie Pluta im öffentlichen Raum markiert Bauzaun und Fassaden rund um den Einsturzort mit abstrahierenden Objekten, die an Nistkästen, Aufbewahrungsbehälter oder Architekturmodelle denken lassen. Der mehrdeutige Kommentar verweist auf die offene Zukunft des Lochs und die Möglichkeit eines neu zu schaffenden Lebensraums an diesem beschädigten Ort.

http://stefaniepluta.tumblr.com

Eva Olthof: Erinnern Sie sich an den Tag des Einsturzes? seit 2013
Plakate, Postkarten, Aktion

 

Erinnern 1 Erinnern 2

(c) Eva Olfhof, Fotos: ArchivKomplex

Während ihres Stipendiums in der Kölner Ateliergemeinschaft OPEKTA entwickelte Eva Olthof ein fortlaufendes Projekt über die Erinnerungen an das Historische Archiv der Stadt Köln und seinen Einsturz. Die bisherigen Plakate, Postkarten und Dokumente entstanden auf Grundlage persönlicher Erfahrungen, Erinnerungen und Recherchen, die seit 2013 gesammelt werden. Eva Olthof stellte eine Plakat-Sonderedition zu Erinnerungen an den Tag des Einsturzes vor, und zeichnete während der Ausstellung weitere Erinnerungen der Besucher_Innen auf.

www.evaolthof.nl

Schüler_Innen des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums und der Kaiserin-Augusta-Schule: Einsturz des Stadtarchivs, 2014
Plakatentwürfe, ohne Text, DIN A4

 

Einsturz 1 Einsturz 2

(c) Schulen, Fotos: ArchivKomplex

SchülerInnen des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums (FWG) und der Kaiserin-Augusta-Schule unter Leitung von Stefanie Oelke, Kunst Leistungskurs, Abitur 2014. Zum Anlass des fünften Jahrestages des Einsturzes wurden Plakatentwürfe zum Thema „Einsturz des Stadtarchivs“ erarbeitet. Für die bildnerische Umsetzung waren Erinnerungen und Empfindungen der SchülerInnen, aber auch die alltäglichen Erfahrungen mit den Folgen des Einsturzes ausschlaggebend. Die Vorgaben: Umsetzung ausschließlich mit begrenztem Collagematerial, kein Text, jeweils drei Variationen im Format DIN A 4, nur ein Vormittag Zeit. Gearbeitet wurde im Kunstraum des FWG, in der dritten Etage mit Blick in die Einsturzstelle.

 

Reinhard Matz: 24 Sätze zu 8 Minuten, seit 3. März 2012
24 Texttafeln am Bauzaun der Einsturzstelle

 

24 Sätze 1 24 Sätze 2

(c) Reinhard Matz, Fotos: ArchivKomplex

Eine erste öffentlichkeitswirksame Aktion von ArchivKomplex fand zum dritten Jahrestag des Einsturzes statt, damals erinnerte vor Ort noch immer kein offizieller Hinweis an die Katastrophe.
In der Kunstausstellung Waidmarkt 3 wird eine Postkarten-Sonderedition des Kölner Künstlers gezeigt.

www.matzfotografie.de

 

 

 

 Logos

 

 

 

Noch mehr Kunst zum Thema hier: Nietenblatt 2014 – Mischa Kuball: "nullify – das dreckige Dutzend"